Sommer 1940. Nazideutschland annektiert das Elsaß, aber es regt sich Widerstand: In der Straßburger katholischen Pfarrei St. Jean, ganz in der Nähe der Großen Synagoge, gründen sechs französische Pfadfinderinnen eine Untergrundfluchthilfe für Regimegegner, Jüdinnen, Juden, Kommunisten, Militärs.
Sie erkunden und finden geheime Wege über die Vogesen in den Westen und im Süden in die Schweiz. Bevor die Gestapo sie 1942 aufgreift, bringen sie ungefähr 500 Menschen in Sicherheit. Freisler macht ihnen 1943 den Prozeß, spricht sechs Todesurteile durch die Guillotine. Papst Pius der XII. fordert das Leben der Frauen. Und Hitler begnadigt sie tatsächlich, mit der Auflage, dass sie davon nichts wissen dürfen. Sie überleben.
Dr. Thomas Seiterich hat Theologie, Geschichte und Sozialwissenschaften studiert. Von 1980 bis 2020 arbeitete er als Redakteur bei Publik-Forum in Frankfurt und Oberursel. 2023 veröffentlichte er im Hirzel-Verlag das Buch "Letzte Wege in die Freiheit" über die Résistance von sechs elsässischen Pfadfinderinnen im Zweiten Weltkrieg.