Julia Schröder, Jg. 1981, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind metaphorische Kommunikation, Gender Studies, Beratungs- und Gewaltforschung, Frühe Hilfen.
Die vorliegende Studie untersucht die Gesprächspraxis in der männerorientierten Gewaltberatung. Metaphern- und gesprächsanalytisch wird rekonstruiert, wie Beratung hergestellt und das nicht erlaubte, zugleich jedoch persönlich intime Phänomen Gewalt von den Interagierenden beraterisch bearbeitbar wird.
Vor dem Hintergrund existierender Forschungsergebnisse zur männlichen Gewalt kann nicht nur davon ausgegangen werden, dass es sich bei der Beratung gewalttätiger Männer um eine komplexe Beratungssituation handelt - es stellt sich sogar die Frage, ob man nicht von einer Verunmöglichung männerorientierter Gewaltberatung ausgehen müsste.
Dem entgegen zeigt die vorliegende Analyse der konkreten Beratungspraxis, dass männerorientierte Gewaltberatung möglich ist. Metaphern- und gesprächsanalytisch wird rekonstruiert, wie Beratung hergestellt und das gesellschaftlich sanktionierte und zugleich persönlich intime Phänomen Gewalt von den männlichen Interagierenden beraterisch bearbeitbar wird.