Nach seiner überaus erfolgreichen Geschichte der Stadt im 20. Jahrhundert hat Vittorio Magnago Lampugnani nun gewissermaßen den Vorläufer zu seinem Opus Magnum verfasst. Aus der Entwicklung von der Neuzeit zum 19. Jahrhundert greift er die wohl glorreichsten, gewiss aber entscheidenden Momente heraus und entwirft ein funkelndes Kaleidoskop abendländischer Stadtbaukunst: Von den mittelalterlichen Stadtstaaten über die urbanistischen Erfindungen der Renaissance und die perspektivischen Strategien des Barock bis zu den gewaltigen Modernisierungen, durch die sich das Bürgertum die traditionelle Stadt aneignete.
Jedes Kapitel ist der architektonischen Form einer europäischen Stadt und ihren besonderen Bedingungen in einer spezifischen Epoche gewidmet: Florenz, Rom, Lissabon, London, Paris, Berlin, Wien und Barcelona; dazu kommen die nordamerikanischen Kolonialsiedlungen, Pionierstädte und Metropolen.
Mehr als 350 überwiegend großformatige und farbige Abbildungen - Stadtpläne, Entwürfe, Zeichnungen, Architekturfotografien, Luftaufnahmen - bereiten ein enormes visuelles Vergnügen und eröffnen einen neuen Blick auf die Städte Europas und Nordamerikas.
Vittorio Magnago Lampugnani, geboren 1951 in Rom, studierte Architektur in Stuttgart und Rom, wo er 1983 promovierte. Nach Stationen in Stuttgart, Harvard, Berlin und Frankfurt am Main ist Lampugnani seit 1994 ordentlicher Professor für Geschichte des Städtebaus an der ETH Zürich und hat zusammen mit zwei Partnern ein Architekturbüro in Mailand. Von 1990 bis 1994 war er Direktor des Deutschen Architektur-Museums und konzipierte zahlreiche wichtige Ausstellungen in Washington, Berlin, Mailand und Venedig. Sein Forschungsschwerpunkt liegt bei den Grundlagen zu Geschichte und Theorie der Architektur und des Städtebaus.