Mit wissenschaftlichen Ansätzen literarisch-kreativ schreiben: Der Band stellt Modelle und Theorien aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen zu Basiskategorien von Literatur wie Zeit, Raum und Stimme vor, aus denen dann zahlreiche kreative Schreibübungen entwickelt werden. Zu jeder Aufgabe gibt es als Inspiration literarische Beispieltexte, Literaturhinweise und Tipps für den Unterricht. Ein besonderer Schwerpunkt beim kreativen Schreiben liegt dabei auf den Produktions- und Rezeptionsbedingungen sowie auf der medialen Besonderheit von verschiedenen Textgenres und -gattungen.
Leser*innen entwickeln schreibend ein tieferes Verständnis von Theorie und Texten. Theorie und Praxis, Wissenschaft und Literaturproduktion werden nachvollziehbar miteinander verbunden. Somit regt dieser Band nicht nur zur kreativen Textproduktion an, sondern ist auch als alternative Einführung in literatur- und kulturwissenschaftliche Studiengänge geeignet.
Prof. Dr. Julia Genz ist Komparatistin und Germanistin. Sie lehrt Literaturwissenschaft und kreatives Schreiben an der Universität Witten/Herdecke.
Einleitung 7
Basiskategorien 8
Ereignisorientierung 9
Erwartete Ergebnisse 11
Hinweise zum Unterricht 13
Literatur 15
1. Zeit 17
1.1 Objektive Zeit 18
1.1.1 Automatisches Schreiben 19
1.1.2 Schreiben wie eine Kamera 21
1.1.3 Umkehr der Zeit der Geschichte 22
1.2 Eigenzeit 27
1.3 Subjektives Zeitbewusstsein - Stimmungen und Zeit 30
1.3.1 Zeitperspektive 30
1.3.2 Zeiterleben 35
1.4 Be- und Entschleunigen 37
1.4.1 Zeitraffen/Zeitdehnen 37
1.4.2 Soziale Beschleunigung 42
1.5 Rhythmen 45
1.5.1 Natürliche Rhythmen 45
1.5.2 Gestörte Rhythmen 46
Literatur 50
2. Raum 53
2.1 Raum in den Literaturwissenschaften 53
2.2 Räumliche (Selbst)verortung. 55
2.3 Zeichenräume 58
2.3.1 Räume sprachlich konstruieren 1: Metapher 58
2.3.2 Räume sprachlich konstruieren 2: Metonymien 64
2.3.3 Semiologie des Raumes 67
2.4 Der soziale Raum 73
2.5 Labyrinthe 78
2.6 Heterotopien 81
2.7 Nicht-Orte 86
Literatur 91
3. Stimme 95
3.1 Stimme und Poesie 95
3.2 Stimme und Typographie 97
3.3 Stimme und Psychologie 101
3.4 Stimme und Polyphonie 104
3.5 Stimme und Erzähltheorie 107
3.6 Stimme und Geräusch 111
3.7 Das Akusmatische 116
3.8 Sounddesign für Städte 119
3.9 Mondegreens 122
Literatur 128
4. Werten und Deuten 133
4.1 Werte, Normen, Wünsche 135
4.2 Werten und Wertneutralität. 138
4.2.1 Von Wertungen freimachen 138
4.2.2 Dichte Beschreibung 139
4.2.3 Vertiefung: Geertz' 'Deep Play': Bemerkungen zum balinesischen Hahnenkampf 143
4.3 Gender und Sprache 148
4.4 Ästhetische Wertungen 153
4.4.1 Ästhetische Wertungsdiskurse - Banalität /Trivialität /Kitsch 153
4.4.2 Unsichtbarkeit der Urheberschaft im Banalitätsdiskurs 157
4.5 Medien 159
4.5.1 Medien und Wertung 159
4.5.2 Medien und Aura 162
4.6 Deuten 164
4.6.1 Übung mit dem hermeneutischen Zirkel 164
4.6.2 Hermeneutik - Allegorese 166
Literatur 168
5. Zwischen Scheitern und Erfolg 173
5.1 Stellenwert des Scheiterns in Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst 173
5.2 Scheitern beim Verfertigen von Literatur und Bewältigungsstrategien 175
5.3 Mit Listen arbeiten 179
5.4 Scheitererfahrungen 190
5.4.1 (Wie) kann man als Schriftsteller*in scheitern? 190
5.4.2 Kompartmentalisierung 193
5.5 Scheitern auf der Handlungsebene des Sprechens 194
5.6 Aphasie: Buchstaben- und Wörterschwund 200
5.6.1 Aphasie medizinisch 200
5.6.2 Aphasie aus linguistischer und literaturwissenschaftlicher Sicht 201
Literatur 206