Julia Gül Erdogan, geb. 1985, studierte Geschichte und Germanistik in Düsseldorf und Bochum. Von 2014-2018 forschte sie im Projekt 'Aufbrüche in die digitale Gesellschaft. Computerisierung und soziale Ordnungen in der Bundesrepublik und der DDR' am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Bis 2020 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Stuttgart. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Technik-, Umwelt- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
Die schillernden Vorreiter des Informationszeitalters: Hacker im Spiegel der deutsch-deutschen Zeit- und Technikgeschichte.
Hacker und Haecksen zählen zur Avantgarde der Computerisierung. Seit den späten 1970er-Jahren bildeten sie sich in der Bundesrepublik und in der DDR zu eigensinnigen ComputernutzerInnen mit einschlägigem Wissen heraus. Sie eigneten sich das Medium spielerisch an, schufen Kontakträume und brachten sich so aktiv in den Prozess der Computerisierung ein. Durch ihre Grenzüberschreitungen zeigten sie dabei Chancen und Risiken der Digitalisierung auf.
Julia Gül Erdogan geht der Entstehung der Hackerkulturen in Ost- und Westdeutschland nach. Sie analysiert, wie deren teils subversive Praktiken Machtgefüge in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft herausforderten. Zugleich verdeutlicht die Arbeit Gemeinsamkeiten und Unterschiede der frühen sub- und gegenkulturellen Computernutzung in den beiden deutschen Teilstaaten.