Transkulturalität zählt zu einem der relevantesten Paradigmen in den Kulturwissenschaften, wenn es um die Beschreibung der Begegnung und des Miteinanders von Kulturen geht. Wenngleich das Paradigma als Theorie in verschiedenen Disziplinen und Diskursen zirkuliert, hat es hinsichtlich seiner Anwendung in der Praxis bislang noch keine umfassende Beachtung erfahren. Anhand einer fundierten praxeologischen Analyse der documenta 12 zeigt Barbara Lutz, wie Transkulturalität für das Kuratieren von Ausstellungen in globalen Zusammenhängen produktiv gemacht werden kann. Sie weist damit den Weg für Museen und andere Ausstellungsinstitutionen, die sich Prozessen der Dekolonialisierung stellen.
Barbara Lutz (Dr. phil.) ist Kulturwissenschaftlerin und arbeitet im Jahr 2022 als Kunstvermittlerin auf der documenta fifteen. Sie war Mitglied im Promotionskolleg 'Produktionsräume Ästhetischer Praxis' des Fachbereichs Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation an der Stiftung Universität Hildesheim und hat am Institut für Theorie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) promoviert. In ihrer Arbeit setzt sie sich auf Basis einer diskriminierungskritischen Bildungsarbeit mit Konzepten und Methoden der Transkulturalität im Bereich der Ausstellungspraxis und der Vermittlung von Kunst in globalen Zusammenhängen auseinander.