Im Kontext der Klimakrise erscheint Sinn nicht mehr als isoliertes Phänomen menschlicher Kultur, sondern eingebettet in das Leben auf der Erde. Daraus ergeben sich neue Fragen an der Schnittstelle von Semiotik, Literatur- sowie Kulturwissenschaft: Welche Rolle spielen Zeichen für unseren Planeten? Wie ist die kulturelle Sinnproduktion in das Erdsystem eingebunden? Und wie lesen wir Klassiker der Literaturgeschichte im planetaren Kontext als Teil einer Geschichte des Anthropozäns? Simon Probst entwirft kulturtheoretische Perspektiven auf Klimaforschung. Er erkundet Literatur im Lichte unseres Planeten und umgekehrt. So entsteht nicht zuletzt eine eindrückliche Darstellung davon, wie Literatur unseren Blick auf die Erde verändert.
Simon Probst (Dr. phil.), geb. 1993, arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt 'Das naturkulturelle Gedächtnis im Anthropozän. Archive, Medien und Literaturen der Erdgeschichte' (2023-2026) an der Universität Vechta. Von 2022-2023 leitete er das von der Fritz Thyssen Stiftung geförderte Projekt 'Schreiben und Lesen im Anthropozän. Grundzüge einer planetaren Literaturtheorie'. Für seine Dissertation wurde er u.a. mit dem OLB-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Seine Forschung kreist um die Frage, wie Literatur und Kultur auf die Klimakrise antworten.