Hartmut Rosa hat mit seiner Resonanztheorie eine breit gefächerte Kritik am Individualismus der kapitalistischen Moderne vorgelegt, die im Namen des situierten Subjekts auftritt - eines Subjekts, das in eine soziale Mitwelt eingebettet und sich seiner Angewiesenheit auf Andere bewusst ist. Martin Rosie kontextualisiert dieses Programm anhand der zeitgenössischen Kritischen Theorie und des Werks von Charles Taylor. Er legt eine Kritik an Rosas Theoriearchitektur vor und spitzt ihre Spannungen zu, um mit Bruno Latour die Umrisse eines auch in seiner natürlichen Mitwelt situierten Subjekts zu zeichnen - des Subjekts einer politischen Ökologie, jenseits von Objektivismus und Konstruktivismus.
Martin Rosie, geb. 1985, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er studierte Philosophie und Geschichtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kritische Theorie, Phänomenologie und Gesellschaftstheorie.