Was hat das deutsche Rothenburg ob der Tauber mit dem ukrainischen Kamjanec-Podilsky zu tun? Beides sind landesweit bekannte historische Städte. Mit mächtigen Mauern und Befestigungsanlagen überragen sie die umliegenden Täler und sind eine bedeutende Destination für Kultur- und Städtetouristen. Damit jedoch enden die Gemeinsamkeiten: Während das eine sich als Destination bereits vor Jahrzehnten auf dem touristischen Markt etablieren konnte und über eine vollständige, kaum noch verbesserungsfähige Infrastruktur verfügt, ist das andere im westlichen Ausland weithin unbekannt. Dessen Altstadt ist kaum mehr als ein Torso, und die allgemeine, wie auch die touristische Infrastruktur sind unzureichend.In einer detailreichen Bestandsanalyse untersucht der Autor die Stärken und die Schwächen der Destination Kamjanec-Podilsky, einschließlich deren umliegenden, touristisch bislang unerschlossenen Karstlandschaften. Auf Grundlage eines existierenden städtischen Entwicklungsplanes entwirft er weitergehende Ideen und Vorschläge zur Aufwertung der Destination sowie Ansätze für eine künftige Marketingkonzeption. Werden die genannten Ideen ganz oder teilweise umgesetzt, so bestehen nach Meinung des Autors gute Chancen für Kamjanec-Podilsky, sich auf dem touristischen Markt als "ukrainisches Rothenburg" zu etablieren.
Peter Koller studierte Pädagogik und Polnisch in Mainz und absolvierte 2004-2005 den interdisziplinären Masterstudiengang "Tourismusmanagement und Regionale Tourismusplanung" der Freien Universität Berlin. Seit 1992 ist er regelmäßig als Rucksacktourist in der Ukraine unterwegs und kennt das Land sowie dessen zahlreiche, weithin unbekannte Sehenswürdigkeiten wie nur wenige Menschen in Westeuropa.Die Vorwortautorin Dr. Kristiane Klemm ist Leiterin des Ausbildungsbereiches des Willy Scharnow-Instituts für Tourismus der Freien Universität Berlin und zuständig für das Fach Regionale Tourismusplanung.