Im November 1918 verschwanden alle deutschen Fürstenhäuser von der Bühne der Geschichte. Frank-Lothar Kroll spürt der Frage nach, was in der Folge aus den entthronten Herrschern und ihren Familien geworden ist.
Seine biographischen Porträts machen die politischen, sozialen und kulturellen Veränderungen deutlich, die der Sturz der Landesfürsten hervorrief. Sie zeichnen zugleich die vielfältigen Lebenswege der späteren Generationen nach - von der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis in die Gegenwart.
Dabei zeigt sich, dass die Mitglieder der ehemaligen Herrscherfamilien ein getreues Abbild der deutschen Gesellschaft boten. Unter ihnen fanden sich überzeugte Nationalsozialisten ebenso wie Sympathisanten des Widerstands, einige entfalteten eine Tätigkeit als Schriftsteller, Künstler oder Musiker, andere engagierten sich für kulturelle oder soziale Angelegenheiten oder lebten ihre Begeisterung für Flugzeuge und schnelle Autos aus.
Frank-Lothar Kroll, Prof. Dr. phil, geboren 1959, lehrt seit 2000 Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Technischen Universität Chemnitz. Er ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beraterkreises der Bundesstiftung »Flucht, Vertreibung, Versöhnung« und war langjähriges Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Beiräten, u. a. des Instituts für Zeitgeschichte München, des Deutschen Historischen Instituts Warschau und der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944.