Die antiautoritäre Revolte von 1968 in Westdeutschland war mehr als eine linke Studierendenbewegung. Timothy Scott Brown versteht sie als Teil einer breiteren antiautoritären Entwicklung, die sich in den Künsten und in der Gegenkultur explosionsartig ausbreitete. Er zeigt, wie sich die lokalen politischen Szenen - vermittelt durch transnational lesende, zuschauende und zuhörende Öffentlichkeiten - mit der weltweiten antiautoritären Bewegung verbinden konnten.
Die Studie betont nicht nur die Zusammenkunft von radikaler Politik und Populärkultur, direkter Demokratie und Selbstorganisation, sondern schlägt eine neue Perspektive auf die 68er-Bewegung in der Bundesrepublik und das Phänomen des kulturellen Aufbruchs in den »Global Sixties« vor.
Timothy Scott Brown ist Professor für Geschichte an der Northeastern University in Boston und Senior Fellow am Institut für Europäische Studien an der University of California in Berkeley. Er war 2016/17 Berlin Prize-Stipendiat an der American Academy in Berlin und gewann das Stipendium des American Council of Learned Societies. 2017 erhielt er ein Stipendium des Rachel Carson Center für Umwelt und Gesellschaft in München.