Sigismund Verheij, geboren 1927, trat 1945 in den Orden der Minder¬brüder-Franziskaner ein. Nach seiner Promotion in München lehrte er von 1959 bis 1967 franziskanische Spiritualität im Ausbildungskloster für junge Mitbrüder und von 1967 bis 1974 an der Katholisch Theo¬logischen Hochschule Utrecht. 1966 ernannte ihn die Leitung in Rom zum Mitglied der internationalen Kommission zur Vorbereitung des Generalkapitels von 1967 über die Erneuerung der allgemeinen Ordens¬gesetzgebung. Er war Berater für viele Schwestern und Brüder, geist¬licher Begleiter der Klarissen und internationaler Assistent des Ordens der Franziskanischen Laien. Er starb am 18. Dezember 2005.
Das Buch "Ins Land der Lebenden" ist kein durchgehender Kommentar zur Franziskus-Regel, auch wenn die Bullierte Regel von 1223 ständig im Zentrum des Interesses steht. Es geht zuerst mehr um die Entwicklung von der sogenannten, schriftlich nicht fassbaren "Ur-Regel" von 1209 über die von Sigismund Verheij als "vorläufige Regel" bezeichnete längere Fassung von 1221 bis zur "endgültigen Regel" von 1223. Aus dieser werden verschiedene Themenkreise besprochen, immer unter dem Blickpunkt der vom 2. Vatikanischen Konzil aufgetragenen "zeitgemäßen Erneuerung" des Ordenslebens. Darin kommt ein Herzensanliegen des Autors zum Ausdruck, der versucht, mit akribischer Treue vom Urtext der Regel ausgehend, den Lebensgehalt dieses geistlichen Dokumentes in das konkrete Hier und Heute einer säkularisierten Umwelt zu übersetzen.