Münchens 70er Jahre waren laut, schrill und verrucht. Es war ein Jahrzehnt, das Traditionen und Konventionen sprengte und grenzenlose Freiheit versprach. In der Mode fielen alle Schranken: Alles war erlaubt, jeder konnte tragen, was er wollte. Legendär war Münchens Musik- und Disco-Szene und die "Klatschtanten" der Münchner Zeitungen hatten alle Hände voll zu tun, um die Bevölkerung mit täglichen Berichten über die ausschweifenden Partys der "Schickeria" zu versorgen.
Ein Großereignis stellte das Leben der Münchnerinnen und Münchner dann völlig auf den Kopf: 1972 blickte die ganze Welt begeistert auf die farbenfrohen Olympischen Spiele, die mit dem Attentat des "Schwarzen September" ein düsteres Ende nahmen. Daran zeigte sich schon: Die 70er Jahre sollten nicht nur als heiteres und buntes Jahrzehnt in die Geschichte eingehen.
Als intimer Kenner der Münchner Gesellschaft war der Fotograf Heinz Gebhardt immer dicht dran am Geschehen. Mit seinen Aufnahmen dokumentierte er das Lebensgefühl jener Zeit, aber auch den Alltag der Münchner Bevölkerung. Kritische Distanz und von Humor getragene Nähe zu seiner Heimatstadt zeichnen seine brillanten Schwarz-Weiß-Fotografien aus.