Band 3 »Lumpengesindel ¿ Tiere & Menschen« enthält die folgenden Märchen: der alte Sultan, der alte Großvater und der Enkel, Fuchs und das Pferd, die Bremer Stadtmusikanten, der Hund und der Sperling, der Zaunkönig, der Zaunkönig und der Bär, der Hase und der Igel, die Scholle, Rohrdommel und Wiedehopf, der Fuchs und die Gänse, die Brosamen auf dem Tisch, Märchen von der Unke, das Birnli will nit fallen, Läuschen und Flöhchen, das Lumpengesindel, Vom Tod des Hühnchens, Häsichenbraut, Von der Nachtigall und der Blindschleiche, Katz und Maus in Gesellschaft, die drei Schlangenblätter, die weiße Schlange, die drei Sprachen, die Hochzeit der Frau Füchsin, der Wolf und der Fuchs, der Fuchs und die Frau Gevatterin, der Wolf und die sieben jungen Geißlein, der Wolf und der Mensch, der Fuchs und die Katze, der gestiefelte Kater, der arme Müllerbursche und das Kätzchen, die drei Federn, die drei Schwestern, der Löwe und der Frosch, der Froschkönig oder der eiserne Heinrich, die Bienenkönigin, die goldene Gans, die treuen Tiere, die Wassernixe, die Eule, Vom Schreiner und Drechsler, der Soldat und der Schreiner, der Gaudieb und sein Meister, der Spielhansel, Tischlein deck dich, Goldesel, Knüppel aus dem Sack, der Nagel, der König vom goldenen Berg, die zwölf Jäger, das singende springende Löweneckerchen, die Goldkinder, die Gänsehirtin am Brunnen, der junge Riese
... Märchen sind ja keine Lügen, sondern Abkürzungen. (Ludwig Hohl)
Was die Bildwelt Schrats auszeichnet, ist:
1. dass sie sich nicht nur auf die wohlbekannten Märchen einlässt, sondern auch die oftmals fantastischen und rätselhaften peripheren Texte mit berücksichtigt. Der Künstler lässt also keines der 240 Märchen bildlos herumstehen. Dadurch wird eine Intensität erreicht, die beispiellos ist.
2. dass es ihm mithilfe des Buchgestalters Christoph Steinegger gelingt, eine abwechslungsreiche Verzahnung von Text und Bild zu inszenieren, die fast alle Möglichkeiten der alten Bilderbögen und Comics aufnimmt: Vignetten, großformatige Einzelbilder, Bildfelder, Bildsequenzen, bebilderte Textränder, Text-Bild-integrationen, Bildunterbrechungen im Textfluss etc.
3. Schrat gelingt es, das ganze Potenzial des Illustrativen auszureizen, wobei manche seiner Zeichnungen einerseits an Filmstills oder populäre Bilderzählungen, andererseits an jene Stundenbücher und illustrierten Handschriften des Mittelalters erinnern, in denen das Formenvokabular der Text-Bild- Beziehungen erstmals konsequent ausprobiert wurde.
4. dass bei stets wechselnden Größenverhältnissen die Texte mit Bildern einer tatsächlichen Wirklichkeit konfrontiert werden. Wir scheinen einige Personen oder Typen zu kennen, aber auch einige Ecken Berlins, Hamburgs oder Leipzigs, aber auch Motive aus Comics, Filmen, Fotografie- und Kunstgeschichte.
(Auszug aus dem Nachwort von Michael Glasmeier)