Kabbala bedeutet "Tradition" und bezeichnet mystische Überlieferungen, die seit dem Mittelalter in einer Vielzahl von Schriften, meist Bibelkommentare oder Erklärungen zum "Buch der Schöpfung", die religiöse Welt des Judentums inspirierten. Das wichtigste Werk, das in weiten Kreisen geradezu kanonische Geltung bekam, wurde unter dem Titel "Das Buch des Glanzes (Sohar)" gedruckt. Er stellt eine Sammlung von Lehren dar, die der Tora eine mystische Dimension geben: Gott offenbart sich selbst in einer für den frommen Menschen zugänglichen Gestalt und bleibt mit ihm, seinem Handeln, seiner Geschichte und der Welt, in der wir leben, in wechselseitiger Verbindung. Ernst Müller, ab 1911 Bibliothekar der jüdischen Gemeinde in Wien und Anhänger von Rudolf Steiners Anthroposophie, übersetzte einen beachtlichen Teil des Sohar zum ersten Mal in die deutsche Sprache und ordnete die Texte in thematischen Einheiten neu.
Prof. Dr. Gerold Necker studierte Katholische Theologie in Tübingen und Bonn sowie Judaistik in Köln, Berlin und Jerusalem. 1999 erfolgte seine judaistische Promotion in Berlin, danach war er wissenschaftlicher Assistent in Frankfurt am Main und wechselte 2002 als Lehrkraft für besondere Aufgaben nach Halle an der Saale, wo er 2009 habilitiert wurde. Seit 2013 ist er außerplanmäßiger Professor am Seminar für Judaistik/Jüdische Studien der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Ernst Müller (1180-1954), ab 1911 Bibliothekar der jüdischen Gemeinde in Wien und Anhänger von Rudolf Steiners Anthroposophie. Er übersetzte einen beachtlichen Teil der Sohar zum ersten Mal in die deutsche Sprache und ordnete die Texte in thematischen Einheiten neu.