Sommerinselkinder - das waren er und sein Bruder Stipe, seit sie zum ersten Mal die Ferien auf Fehmarn verbrachten, zusammen mit der Mutter und dem wiederaufgetauchten Vater. Während die Risse in der Ehe der Eltern erneut aufbrechen, gewinnen andere Erfahrungen an Beständigkeit und Tiefe: Ausflüge zum Niobe-Denkmal, das Leben auf dem Land am Meer, Nachtfahrten mit dem Traktor, erste Sommerlieben und prägende Lektüren. Daneben Bilder von blühendem Raps und Mohn, von Dünen und Kliffs, die den Erzähler sein Leben lang begleiten und ihm später wiederbegegnen auf den Fehmarn-Gemälden Ernst Ludwig Kirchners.
Melancholisch, kraftvoll und lebensklug sind diese Reflexionen über die Ostseeinsel, in denen Mirko Bonné Betrachtungen von Freundschaft, Erinnerung und Liebe verwebt mit Fehmarns Geschichten von Hexenverfolgungen und der Heydrich-Witwe, von Campingurlauben des NSU und von Jimi Hendrix.
Mirko Bonné, 1965 in Tegernsee geboren, ist Autor zahlreicher Gedichtbände und Romane. Daneben ist er als Übersetzer tätig und übertrug u. a. Dickinson, Keats, Stevenson und Yeats ins Deutsche. 2013 stand sein Roman »Nie mehr Nacht« auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis, 2015 erschien der Erzählband »Feuerland«. Mirko Bonné lebt in Hamburg.