Katharina Hagena, geboren in Karlsruhe, studierte Anglistik und Germanistik in Marburg, London und Freiburg, promovierte über James Joyce und lehrte an den Universitäten in Dublin, Hamburg und Lüneburg. Ihr Roman »Der Geschmack von Apfelkernen« wurde in 26 Sprachen übersetzt. Ihm folgten die Romane »Vom Schlafen und Verschwinden« und »Das Geräusch des Lichts«. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
Seit ihre Mutter ihr das Schwimmen beigebracht hat, fährt Katharina Hagena fast jeden Sommer mit ihrer Familie nach Spiekeroog. Mit geschlossenen Augen kann sie noch immer die verschiedenen Wege zum Strand am Duft erkennen. Hagena erzählt vom Baden bei Meeresleuchten, vom Zeltplatzkiosk als Ort der Verheißung und von einem Sand, der beim Darübergehen aufschreit. Sie berichtet von vergeblichen Bernsteinsuchen, der Heilkraft von Strandkörben bei gebrochenem Herzen, von Schiffsunglücken, Seenebel und dem Verschwinden der Wellhornschnecke. Hagenas Erinnerungen und Gedanken schärfen die Sinne für die Zerbrechlichkeit der einzigartigen Insel und sind zugleich ein Nachdenken über Sprache, über das In-Worte-Fassen dessen, was nicht bleibt, seien es eine Sandbank, der Geruch von Strandwermut oder das möwenfarbene Haar ihrer Mutter.