Marco Wehr, geboren 1961, ist Physiker, promovierter Philosoph sowie Gründer und Leiter des Philosophischen Labors in Tübingen. Als vielfach ausgezeichneter Autor und Redner beschäftigt er sich mit Fragen der Vorhersehbarkeit, der Komplexität und der Beziehung von Gehirn und Computer. Er schreibt u.a. für die FAZund veröffentlichte vieldiskutierte Bücher etwa über die Chaostheorie und die Bedeutung der Hand für das menschliche Denken.
Warum ist in unserer Welt alles so kompliziert geworden? Marco Wehr analysiert, wo Komplexität in der Natur der Sache liegt und an welchen Stellen die Menschheit sich auch selbstverschuldet ins Chaos manövriert. Und er zeigt Wege auf, wie man am besten damit umgeht.
Das weltumspannende Internet, globale Lieferketten und eine empfindliche Energieinfrastruktur sind nicht nur die Grundlage von Wohlstand, sie machen die Zivilisation auch verletzlich. Schon die nur sechs Tage dauernde Havarie der »Ever Given« im Suezkanal brachte die Weltwirtschaft zum Stottern. Und im globalen Kommunikationsraum interagierende Algorithmen können ein unberechenbares Eigenleben entwickeln - geschehen etwa bei einem der größten Börsencrashs des letzten Jahrhunderts, dem »Black Monday« am 19. Oktober 1987.
Aber auch den Fall, dass unvermeidbare Naturkatastrophen die lebensnotwendige und empfindliche Infrastruktur schädigen, sollten wir bedenken. Was passiert, wenn durch ein Erdbeben, das unterirdische Schlammlawinen auslöst, empfindliche Datenkabel des Internets zerstört werden? Und sind wir auf den Ausbruch eines Supervulkans vorbereitet? Werden Solarmodule und Windkrafträder dann noch genug Energie liefern und die Ernten reichen, um die Menschen zu ernähren?
Marco Wehr durchdenkt diese Prozesse grundlegend, entwirrt die verwickelten Knäuel des Komplexen und zeigt uns, an welchen Fäden wir ziehen müssen, um zu einem sichereren und zufriedeneren Leben zurückzufinden. Ein längst überfälliges, augenöffnendes Buch über die Dynamiken und die versteckten Gefahren einer hochkomplexen technisierten Welt und ein Appell, darin das menschliche Maß nicht zu verlieren.