Schwarzes Haar in Ostfriesland? Das ist ja fast exotisch! Aber man fällt als Paradiesvogel unter den Möwen nicht nur auf, nee, man bekommt auch weniger Bontjes und Blütenkönigen wird man schon gleich gar nicht. Annie Heger macht aus ihrem Schicksal eine Tugend: Sie schreibt Geschichten über diese maßlos unterschätzte Region der Herzen, erzählt aus ihrem Leben. Unkonventionell und ungewöhnlich. So erfährt man all das, was man vielleicht bloß in der schönen Heimat erleben kann. Von Ost-Ost-Freundschaften, ihrem immer singenden Opa, den oft einsilbigen Menschen, außerostfriesischen Reiseerlebnissen und dass es doch blond manchmal hätte so einfach sein können.
Annie Heger, de Deern, de nienich up Snuut fallt, kam 1983 in Aurich, Ostfriesland, zur Welt, wurde in Spetzerfehn sozialisiert, ging in Oldenburg in die Schule und hatte den Traum, die "Liza Minelli aus Ostfriesland" zu werden.
Mittlerweile lebt sie in Berlin und ist eine erfolgreiche Sängerin, Moderatorin und Schauspielerin auf Hoch- und Plattdeutsch. Annie meistert auf High Heels jede Treppe, trifft jeden Ton und weiß, sich in Schale zu schmeißen. Denn sie ist den großen Auftritt gewöhnt, ob im Ringelhemd oder im glitzernden Kleid. Sie hat ihr Publikum - von den Speeldeels vom Boden- bis an die Nordsee, vom Münchener Schlachthof bis zum Ohnsorg-Theater - sprichwörtlich platt gemacht. Sie war der Mephisto im Faust auf platt im Staatstheater Oldenburg, ist die Künstlerische Leiterin von PLATTart (Festival für neue niederdeutsche Kultur) und sie ist auf Tour mit einem Solomusikkabarettprogramm auf platt.
Seit 2014 ist sie die jüngste Autorin und Sprecherin bei "Hör mal`n beten to" und "Watt`n Skandaal!", die platte Platte zum plattdeutschen Programm kam im selben Jahr heraus.
Programm und Platte sind eine Hommage an ihre Familie, Ostfriesland, die Fehntjer, die so melanklüterig sind und deren Witz doch so platt wie das Land selbst ist. Das Buch "Dat harr blond so eenfach ween kunnt" krönt diese Ehrung ihrer Heimat.