In diesem Pamphlet stellt Paul Lafargue, einer der bedeutendsten Denker des Sozialismus in Frankreich, die Macht des Kapitals als religiöses System dar und regte damit an, die Religion im Rahmen der Geschichte der Entfremdungsformen umgekehrt als Vorläufer des Kapitals zu verstehen. Lafargue, der mit seinem Buch Recht auf Faulheit auch in Deutschland bekannt wurde, schlägt in seiner Kapitalismuskritik eine andere Richtung als sein Schwiegervater Karl Marx ein und geht in gewisser Weise über ihn hinaus. So sieht er das Religiöse nicht in der Ideologie, sondern im materiellen Aufbau des Kapitals. Jean-Pierre Baudet knüpft in seinem Nachwort an Lafargues Grundgedanken an und überführt sie in eine aktuelle Kapitalismuskritik.
Paul Lafargue, geb. 1842 in Santiago de Cuba, emigrierte 1851 mit seiner Familie nach Frankreich, wo er von Karl Marx, dessen Tochter Laura er später heiratete, seine politische Schulung erhielt. Nach dem Fall der Pariser Kommune ging die Familie bis 1882 ins Exil nach Spanien und England. Im selben Jahr gründete er die erste marxistische Partei Frankreichs. 1911 beging er gemeinsam mit seiner Ehefrau Selbstmord.