Erstmals komplett ediert: alle überlieferten Gedichte Hugo Balls - mit bislang unveröffentlichten Gedichten aus dem Nachlaß.
Hugo Balls bekanntester und wohl bedeutendster Text ist wahrscheinlich das Lautgedicht "Zug der Elefanten" ("Karawane") - Gedichte verfaßte Ball während seines ganzen Lebens, und an keinem anderen Teil seines Werkes läßt sich seine Entwicklung so gut nachvollziehen wie an der Lyrik. Dennoch wurde der Stellenwert der Gedichte bisher immer eher gering eingeschätzt. Zu seinen Lebzeiten erschien trotz entsprechender Pläne nicht ein einziger Gedichtband.
Als Folge davon galt die Lyrik Hugo Balls bislang als höchst divergent und schien in Einzelteile zu zerfallen, die nur wenig miteinander zu tun haben.
Diese erste vollständige Sammlung sämtlicher Gedichte Balls zeigt jedoch, daß es viele Verbindungen zwischen den verschiedenen lyrischen Formen gibt. Charakteristisch ist der Einfluß der Religion und des Expressionismus. Er trifft sich mit Balls eingestandenen "phantastischen Neigungen", in die auch seine Sehnsüchte nach dem Kindlichen münden.
Die ausführlich kommentierte Ausgabe enthält alle überlieferten knapp 140 Gedichte Hugo Balls: die expressionistische Lyrik, die sogenannten Ha-Hu-Baley-Gedichte, die berühmten Lautgedichte und die Schizophrenen Sonette, aber auch religiös inspirierte Gedichte sowie bislang unveröffentlichte Gedichte aus dem Nachlaß. Ebenfalls aufgenommen wurden Balls Übertragungen lyrischer Texte.
Hugo Ball, geb. 1886 in Pirmasens, war während des Ersten Weltkrieges Mitbegründer der Dada-Bewegung in Zürich, überzeugter Pazifist und scharfer Zeitkritiker. Der enge Freund Hermann Hesses war dessen erster Biograph. Hugo Ball starb 1927 in Montagnola/Schweiz.