Sven Lindqvist war ein schwedischer Schriftsteller und Literaturhistoriker und lehrte u. a. an der Universität Stockholm. Er bereiste u. a. Lateinamerika, China und Afrika und verfasste mehr als 30 Bücher, meist dokumentarischer Art, in denen er sich mehrfach mit Themen wie Imperialismus, Kolonialismus, Rassismus und Krieg auseinandersetzte.
Eine schonungslose Abrechnung mit den Gräueltaten der europäischen Kolonialgeschichte
Auf einer Reise durch die Sahara setzt sich Sven Lindqvist mit der Geschichte der europäischen Eroberung Afrikas auseinander. Eigene poetische Notizen verwebt er mit Werken von Kriegsherren, Publizisten, Sozial- und Naturwissenschaftlern wie Winston Churchill, Carl Peters, Charles Darwin, Friedrich Ratzel u. a. Diesen erschütternden Zeugnissen stellt er literarische Werke von Joseph Conrad, H. G. Wells u. a. entgegen und rekonstruiert so die Geschichte des kolonialen Imperialismus und seiner rassistischen Rechtfertigung.
Das Buch wurde in 15 Sprachen übertragen, für die Bühne dramatisiert und bildete eine der drei Grundlagen für den gleichnamigen vierteiligen Filmessay des haitianischen oscarnominierten Regisseurs Raoul Peck, der 2022 auf ARTE ausgestrahlt wurde - »eines der wichtigsten Fernsehereignisse des Jahres« (radioeins).
Die schwedische Originalausgabe Utrota varenda jävel erschien 1992. Eine deutsche, aus
dem Englischen übersetzte Ausgabe kam 1999 unter dem Titel Durch das Herz der Finsternis
heraus. Erstmals liegt mit diesem Band eine autorisierte Übersetzung aus dem Schwedischen vor.
»Lindqvists Blick auf die Welt ist weder rassifiziert noch eurozentrisch, sondern kritisch und radikal und stellt die Menschlichkeit in den Mittelpunkt.« Raoul Peck
»Lindqvists verstörendes, brillantes Werk historischer Detektivarbeit verdient es, in allen Klassenzimmern gelesen zu werden.« Voice Literary Supplement