May Ayim versammelt in diesem zuerst 1997 veröffentlichten Werk ihre wichtigsten Aufsätze, Interviews und Reden und schafft so eine Bestandsaufnahme der rassistischen Zustände im wiedervereinigten Deutschland. Wissenschaftliche Arbeiten zu Geschichte, Erziehung und Therapie verbindet die Autorin mit autobiografischen Erinnerungen und der ganz persönlichen Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte und Realität als Schwarze Deutsche.
Ihre Texte über den »Stressfaktor Rassismus« oder »Ethnozentrismus und Geschlechterrollenstereotype« sind bis heute wegweisend und die »Gespräche« mit anderen afrodeutschen Frauen berühren noch genauso wie vor 35 Jahren.
Einen Einblick in das Leben von May Ayim bietet der biografische Essay der Journalistin Silke Mertins, die mit Menschen gesprochen hat, die May Ayim noch gekannt, mit ihr gearbeitet und gelebt haben. Ihre Eindrücke, Gefühle und Erfahrungen hat sie zu einem höchst lesenswerten Portrait verdichtet.
Kurz gesagt: »Grenzenlos und unverschämt« ist ein Klassiker der afro-deutschen Kultur.
May Ayim war eine der Vorreiter*innen der Schwarzen Deutschen Bewegung, die mit ihrer Forschung zur Geschichte und Gegenwart Afrodeutscher und mit ihrer politischen Lyrik im In- und Ausland bekannt wurde. Sie gehörte 1985 zu den Gründer*innen der Initiative Schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland.