Bültmann & Gerriets

Romane & Krimis / Lyrik
Orchidee und Technofossil
Gedichte
von Daniel Falb
Illustration: Andreas Töpfer
Verlag: Kookbooks
Reihe: Reihe Lyrik Nr. 64
Hardcover
ISBN: 978-3-937445-98-4
Erschienen am 15.10.2019
Sprache: Deutsch
Format: 211 mm [H] x 131 mm [B] x 15 mm [T]
Gewicht: 214 Gramm
Umfang: 133 Seiten

Preis: 19,90 €
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Klappentext
Biografische Anmerkung

Orchidee und Technofossil versammelt vier lange Gedichte. Jedes davon ist ein ganzes Leben. Das ist heute ein Leben, das sich allein der industriellen Landwirtschaft und ihrem Haber-Bosch Prozess verdankt, nur als eines von 7,5 Milliarden überhaupt erscheinen kann, "unter der Haube / *aus Linnen*, / da" (Svalbard Paem). Ein generationales Leben - voller Spermien und Eizellen -, das Schulden und Vermögen aufhäuft und vererbt, das die 1% der Reichen produziert und sich schuldig macht, ohne jemals angeklagt zu werden (Geber Quartett). Ein krebskrankes Leben, dessen wucherndes Fleisch von Algorithmen und Big Data der Spitzenmedizin und dessen Gehirn von den Wucherungen der neuen Faschismen durchsetzt ist (Kanker Quartett). Und es ist ein Leben, das wir als Glied einer generationalen Kette in der tiefen Vorgeschichte einer Zukunft führen, welche unser ökologisches und geologisches Erbe empfängt - die Technofossilien aus dem frühen Anthropozän (Chicxulub Paem). Wie der italienische Autor und Philosoph Franco "Bifo" Berardi jüngst die Poesie als Mittel gegen die zerstörerische Macht der Finanzmärkte in Stellung brachte, so versteht Orchidee und Technofossil das Gedicht - "unter der Haube / *aus Linnen*, / da" - als Hort und Brutstätte neuer Intuitionen und Widerstandsformen für die neue, geologische Zeit.
¿ Daniel Falb



Daniel Falb, geboren 1977 in Kassel, lebt in Berlin. Er veröffentlichte drei Gedichtbände,
zuletzt CEK, kookbooks 2015. In Übersetzung erschienen Naturezas-mortas sociais,
Portugiesisch¿Deutsch, Edition Sextante 2009, und New Zork, Niederländisch, Zegwerk
2014. Als philosophischer Autor arbeitet Falb zu Fragen der Geophilosophie, der kulturellen Evolution und der zeitgenössischen Poetik. Er war Kollaborateur der kollektiven Poetik Helm aus Phlox (mit A. Cotten, H. Jackson, S. Popp., M. Rinck), Merve 2011, in jüngerer Zeit erschien der Essay Anthropozän. Dichtung in der Gegenwartsgeologie, Verlagshaus Berlin 2015. Falbs Arbeit wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen gefördert, zuletzt mit dem Kurt Sigel-Lyrikpreis des PEN
Zentrums Deutschland 2016. 2019 erscheint, als Beitrag zur geophilosophischen
Metaphysik, die Abhandlung Geospekulationen. Metaphysik für die Erde im Anthropozän
bei Merve.


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