Eine Zeitschleife offenbart erschreckende Einsichten.
Ursula erlebt einen Teil ihrer Vergangenheit erneut und erkennt das Einerlei ihres Büroalltags, hat aber bereits von der Zukunft gekostet. In Hannelore Valencaks Roman werden erfrischend radikale Brüche sichtbar, die sich erst im Laufe des Textes allmählich erklären.
In diesem Roman wacht die frisch verheiratete Ursula eines Morgens auf und ist um Monate zurückgeworfen. Der gemeinsame Haushalt mit der alten Tante Priska, die verbittert und unglücklich vor sich hinlebt, zieht wieder an Ursula vorbei, ebenso wie die Ödheit ihres ungeliebten Bürolebens, in dem die Tage zähflüssig dahinfließen, ohne nennenswerte Spuren in der Erinnerung zu hinterlassen.
Ursula wünscht dem Schicksal nachzuhelfen, indem sie eine neuerliche Begegnung mit ihrem Mann Joachim zu arrangieren versucht. Jedoch muss sie bald feststellen, dass ein Eingriff in die Zeitschleife kaum möglich ist. Der ursprüngliche Titel hieß deshalb 1967 "Zuflucht hinter der Zeit".
Geboren 1929 im österreichischen Donawitz, studierte Hannelore Valencak Physik an der Universität Graz und arbeitete nach der Promotion als Metallurgin und Patentsachbearbeiterin. Von 1979 an lebte sie als freie Schriftstellerin in Wien, wo sie 75-jährig im Jahr 2004 verstarb.
Dass der Ehehafen für die jungen Frauen in Valencaks Texten durchgängig ein eher unsicheres Gebiet darstellt, ist auch im vorliegenden Roman festzustellen.