Der Gegenwartsroman "Jenny" (1911) handelt von einer 28-jährigen norwegischen Künstlerin, die zwischen ihrem Wunsch nach künstlerischer Selbstverwirklichung und ihrem Ideal einer wahren Liebe hin- und hergerissen ist. Sie sehnt sich sowohl nach Unabhängigkeit als auch nach einem sinnerfüllten Leben als Ehefrau und Mutter. Neben diesem grundlegenden Konflikt werden auch andere existenzielle und kulturelle Themen von den Figuren ausgiebig diskutiert.
In den drei Teilen des Romans begleiten wir Jenny zunächst durch die engen Gassen Roms, kehren mit ihr zurück in ihre Heimat Kristiania (heute Oslo) und enden nach einem kurzen Zwischenstopp in Deutschland wieder in der ewigen Stadt. Einer Künstlerin gleich beschreibt Sigrid Undset die Schönheiten der Städte und Landschaften sowie die düsteren und tragischen Ereignisse ausdrucksstark und bewegend.
Mit diesem Gegenwartsroman gelang Nobelpreisträgerin Sigrid Undset der literarische Durchbruch
"Jenny" erzählt die tragische Geschichte einer 28-jährigen Künstlerin, die versucht, die Balance zwischen einem Leben in künstlerischer Selbstbestimmung und sinnerfüllter Liebe zu halten.
Dieser neu übersetzte Text wurde in Rechtschreibung und Zeichensetzung den aktuellen Gegebenheiten angepasst, ein wenig gekürzt und in der Sprache etwas modernisiert.
Sigrid Undset, 1882 in einem kleinen Städtchen der dänischen Insel Sjælland geboren, entwickelte durch ihre Eltern schon früh ein starkes Interesse für die europäische Geschichte und Kultur. Dies sollte später ihr gesamtes literarisches Schaffen prägen.
1907 debütierte sie mit dem Tagebuchroman ¿Frau Marta Oulie¿. Mit dem hier vorliegenden Gesellschaftsroman ¿Jenny¿ gelang Undset 1911 schließlich der literarische Durchbruch. 1928 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur. Aufgrund ihres Engagements in der norwegischen Widerstandsbewegung flüchtete Undset 1940 in das amerikanische Exil. Nach Ende des Krieges kehrte sie nach Norwegen zurück und starb dort im Jahr 1949.