Thomas Schumacher, Dr. phil. Dr. theol. (gnd/115769390)
Autor zahlreicher theologischer und theologiegeschichtlicher
Publikationen u.a. zu Eucharistie, Kirche und Amt, NT, Ehe
www.denken-im-glauben.de
Einleitung
1. Tod ¿ was heißt das?
Was bedeutet Leben?
Was geschieht beim Sterben?
Was bedeutet Tod?
Existenz - über Leben und Tod im biologischen Sinn hinaus?
2. Leben nach dem Tod ¿ abendländische Vorstellungen vom AT bis heute
Tod in alttestamentlicher Sicht
Erwartung einer Auferstehung der Toten
Vorstellungen von einer Unsterblichkeit der Seele
Nahtoderfahrungen als Einblick in ein Leben nach dem Tod?
3. Österliches Leben
Mit Christus gestorben und auferstanden
Auferstehungsgestalt: Dieselbe Person auf ganz andere Weise
Das neue Leben in der Verkündigung der Evangelien
Teilhaben an Gottes ewigem Leben
4. Gemeinschaft mit Gott und miteinander, die Bestand hat
Zuwendung Gottes zu seinem erwählten Volk im Bund
Der neue Bund in Jesus Christus und die Gabe des Heiligen Geistes
Vollendung der Kreatur in Gott
5. Ehe im Kontext des österlich-neuen Lebens
Konsequenz des österlichen Lebens für die Ehe (eo-ipso-Sakramentalität)
Bundescharakter der Ehe
Eschatologische und geschichtlich zu verwirklichende Dimension der Ehe
Ehe in den Dimensionen von Zeit und Ewigkeit
6. Was nun, wenn einer der Partner stirbt?
Gravierender Einschnitt
Partner ist nicht weg
Keine Parallelwelt
Gegenwärtig, aber in anderer Weise
7. Mit-Sein in anderer Gestalt
Rückgebunden an Mit-Sein mit Gott
Etagenwechsel: Sprung in den Glauben
Positive Tonart bewahren in der Hoffnung
Das Mit-Sein leben und pflegen aus Liebe
8. Ewiges Leben
Zeit und Ewigkeit
Neuer Himmel und neue Erde
Anschauung Gottes
Himmlisches Hochzeitsmahl
Gott alles in allem
Was nun, wenn ein geliebter Mensch oder der Partner stirbt, mit dem man das ganze Leben teilt? Dieses Buch stellt die österliche Perspektive in den Vordergrund und zeigt, wie man auf Basis des christlichen Glaubens auch über den Abgrund des Todes hinweg verbunden bleiben kann - und dies aus tragfähigen objektiven Gründen.
Zusammen mit Jesus Christus, mit ihm mitgekreuzigt, mitgestorben, mitauferweckt, erhalten wir Anteil an jenem Leben, in dem Christus in der Herrlichkeit Gottes vollendet ist. Wer »in Christus« ist, der ist in ihm eine »neue Schöpfung« (2 Kor 5,17). Das partnerschaftliche Mit-Sein mit Gott ist in eine Dimension überhöht, die nicht mehr von dieser Welt ist, sondern dem inneren Bereich Gottes selbst zugehört.
Der Verstorbene mit seiner Lebensgeschichte wird in die Ewigkeit Gottes hinein vollendet. Die Gestalt wird unter Beibehaltung seiner Identität transformiert von einer Werde- in seine Vollendungsgestalt nach dem Vorbild des verherrlichten Leibes Jesu Christi. Darin besteht das übernatürliche Ziel der Schöpfung: Die Vollendung der Kreatur bei Gott, gleichsam in Gott, im Himmel. Ewig ist dieses Leben bei Gott und in Gott, weil Gott selbst ewig ist.
So wie Gott gegenwärtig ist, ist es der geliebte Verstorbene mit ihm und in ihm. Der Hinterbliebene kann den Verstorbenen daher nicht anders als bei Gott suchen und finden. Weil das Sein der Verstorbenen im übernatürlichen Leben bei Gott besteht, ist unser Mit-Sein mit ihnen gänzlich rückgebunden an das Mit-Sein mit Gott. Nur im Glauben an Gott und in der Beziehung zu Gott ist das Mit-Sein mit unseren Verstorbenen eröffnet, die bei ihm leben. Auf diese Weise aber können wir mit unseren lieben Verstorbenen wirklich verbunden bleiben. Diese positive Aussage überstrahlt den leiblichen Tod, die für die Hinterbliebenen gerissene Lücke und die daraus erwachsende Trauer.
Der Text ist die Antwort des Verfassers auf den Tod seiner Frau in jungen Jahren: Eine theologische Neuformulierung der Eschatologie und persönliches Glaubenszeugnis zugleich.