Jeder kennt sie: diese Situationen, wo aus Offenheit Entblößung wird; wo die Wirklichkeit auf dem schmalen Grat zwischen Scham und Fremdscham balanciert; sich unvermittelt Wurmlöcher zum Wahnsinn auftun und das Universum für einen kurzen Moment den Atem anhält.
Menschen wie du und ich gestehen plötzlich in vollen Zügen verblüffende Intimitäten. In der Sauna lassen die Gespräche tiefer blicken als die nackten Leiber. Allerorten, und in einer Stadt wie Berlin erst recht, hängt solcherlei Bloßmenschen kompromittierendes Material öffentlich zum Hirn raus.
Und eins kann der Satiriker, Lesebühnenautor und Poetry-Slammer Volker Surmann in solchen Momenten gar nicht: wegschauen. Präzise, süffisant und mit einer gehörigen Portion Selbstironie präsentiert er seine Geschichten zum Schämen.
Volker Surmann (geboren 1972) ist Autor, Satiriker, Verleger und Exil-Ostwestfale in Ostberlin. Er veröffentlichte Romane, Kurzgeschichten und Anthologien, schreibt für Titanic, Siegessäule, die taz-Wahrheit und andere Printmedien, liest bei der Berliner Lesebühne "Brauseboys" und tritt bei Poetry Slams im gesamten deutschsprachigen Raum auf.
Im Satyr Verlag gab er zuletzt die Anthologie "Ist das jetzt Satire oder was?" mit heraus, 2015 erschien sein 3. Roman "Mami, warum sind hier nur Männer?" bei Goldmann.