Zwischen 1200 und 1210 dichtet der deutsche Epiker Gottfried von Straßburg seinen Tristanroman. Die Liebesgeschichte um Tristan und Isolde besticht durch ihre neue und vor dem mittelalterlichen Hintergrund sehr moderne Liebeskonzeption. Der Dichter entwirft nicht nur eine ideale Form der Minne, sondern teilt auch seine eigenen Vorstellungen von einer vollkommenen Weiblichkeit mit. Neben Isolde als primär ausführender Kraft der neuen Minnekonzeption bestimmen zahlreiche weibliche Nebenakteure die Handlung. Jede von ihnen trägt entscheidend zum Fortgang des Geschehens bei und wird so zur Verkörperung der neuen Modernität in der mittelalterlichen Literatur. Wie die agierenden Frauen die Liebesgeschichte um Tristan und Isolde beeinflussen und welche Funktion ihnen dabei zukommt, soll diese Studie darlegen.
Barbara Bauer wurde 1987 in Freyung geboren. Ihr Doppelstudium der Germanistik, Romanistik und Psychologie schloss die Autorin im Jahre 2013 erfolgreich mit dem akademischen Grad der Magistra Artium und dem ersten Staatsexamen ab. Während des Studiums sammelte die Niederbayerin praktische Erfahrungen im Journalismus und arbeitete in mehreren Zeitungsredaktionen sowie für ein namhaftes Internetportal in Köln. Neben ihrer studienbegleitenden Tätigkeit im Buchhandel war die Autorin u. a. auch als Mitarbeiterin im Goethe-Institut in München und als Reiseleitung in den südfranzösischen Hochebenen des Larzac aktiv.