Zeit und Raum bestimmen unser Leben. In dem Maße, in dem der Raum heute an Bedeutung verliert, wird die Zeit, die uns zur Verfügung steht, immer knapper. Sylvain Tesson erkundet die Welt, um die Zeit wieder zu dehnen - wandernd, reitend, mit dem Fahrrad oder dem Kanu: »Der Nomadismus ist die beste Antwort auf das Fliehen der Zeit.« Seine Wege führen ihn in abgelegene, menschenleere Gegenden. Sein Begleiter ist die Literatur, sein Antrieb, die Lust, dem Anderen zu begegnen, frei von materiellen und menschlichen Bindungen mit offenen Augen. Im Bewusstsein, dass dem Gegenwärtigen etwas Märchenhaftes innewohnt, berichtet er in diesem literarischen Essay, Reisebericht und Manifest von der Unermesslichkeit der Welt - und wie wir sie für uns wieder entdecken können.
Sylvain Tesson, geboren 1972 in Paris, Schriftsteller, Journalist und Reisender, Mitglied der Société des Explorateurs Français. Nach einer Weltreise mit dem Fahrrad entdeckte er seine Leidenschaft für Zentralasien, wohin es ihn seit 1997 immer wieder zieht. Er nahm an mehreren wissenschaftlichen Expeditionen teil, die er literarisch verarbeitete. Für seine Reisebeschreibungen und Essays wurde er 2009 mit dem Prix Goncourt de la nouvelle und 2011 mit dem Prix Médicis ausgezeichnet.