Eine der radikalsten literarischen Grenzüberschreitungen überhaupt, eine metapoetologische Selbstreflexion über die Möglichkeit des vermeintlich Unmöglichen.
Das neue Werk von Peter Hanke stellt ein einmaliges Dokument schriftstellerischen Ringens um die künstlerische Existenz dar. Ein Ausnahmeschriftsteller lotet mit seiner metapoetologischen Selbstreflexion die Möglichkeiten des vermeintlich Unmöglichen aus. Denn Hanke stellt sich der Herausforderung, das Undenkbare zu denken und konsequent nicht auf Papier zu bannen. Dabei verwindet er geschickt seine gewagte philosophische Exkursion in existentielle Grenzbereiche mit autobiografischen Erkundungen. Gleichzeitig birgt die filigrane Semantik, aufbauend auf einer kompositorisch kontrapunktischen Anlage des Werkes, eine Dramatik, die wohlfeilen Interpreten das vorschnelle Urteil konsequent verweigert. Mit diesem Werk ist Hanke zu seinen Wurzeln zurückgekehrt: avantgardistisch, eigensinnig und doch ambivalent.
"Leere Blätter will ich wagen, ein Leerlassen nach dem anderen, ein Auslassen jeden Inhalts; mich aufs Auslassen einlassen, das Aussetzen besetzen mit lauter Unwörtern, nicht geschriebenen, nicht gelogenen. Denn was wäre ehrlicher als das Nichtschreiben? Da sind auf einmal, ich darf kurz ein wenig in die Mundart verfallen, alle Klagen furt!"
Peter Hanke
Und das sagen die Kritiker:
Dennis Schock
"Der Höhe- und logische Endpunkt in Hankes langer Reihe von brillant gedachten und ebenso formulierten Versuchen. Ein nachdenkliches und, wenn man den Faden konsequent zu Ende spinnt, auch gefährliches Buch!"
Benjamin von Stützrad-Barre
"Ein Buch wie Blendamed. Leuchtet ein, blendet, macht frisch im Kopf. Ganz großes kleines Kino."
Eine ausführliche Vita von Peter Hanke zu bringen, hieße, Eulen nach Athen zu tragen. In Kürze: Geboren am 29. Februar 1943 im kärntnerischen Griffeln, erlangte der Autor bereits in den 60er Jahren eines vergangenen Jahrhunderts durch sein Sprechstück ¿Publikumsverunglimpfung" erste notorische Berühmtheit. Es folgten Werke wie ¿Die linkische Frau", ¿Mein Jahr in der Jemandsschlucht", ¿Langsame Einkehr" und ¿Der Chinese des Scherzes". Der Zyklus der ¿Versuche" umfasst bereits 13 Bändchen, darunter ¿Versuch über einen unbeschrankten Bahnübergang", ¿Versuch über einen beschränkten Bahnwärter", ¿Versuch über einen Essay" sowie der aktuell in Arbeit befindliche ¿Versuch über die Darmspiegelung", ein Selbstversuch. Hanke verbindet eine langlebige Freundschaft zu dem Darmstädter Franziskanermönch Pater Hendke, der ihm schon in frühen Jahren vom Schreiben abriet, was der guten Beziehung nicht im Geringsten förderlich war.