Wilhelm Haefs ist Professor für Neuere deutsche Literatur am Institut für Deutsche Philologie der LMU München; zahlreiche Veröffentlichungen zur Literaturund Mediengeschichte des 18. bis 21. Jahrhunderts. Zuletzt erschien u. a.: Die Chronik der "Anderen Bibliothek" (Mitautor, 2018).
Stefan Brückl studierte Germanistik, Mathematik und Pädagogik; er promoviert im Rahmen der Graduiertenschule Class of Literature am Institut für Deutsche Philologie der LMU München zum Thema Metafiktion und Metatextualität.
Max Wimmer studierte Germanistik, Komparatistik und Romanistik und promoviert am Institut für Deutsche Philologie der LMU München.
Die Postmoderne liegt hinter uns. Gleichzeitig erlebt Metafiktion als eines ihrer prägnantesten Erzählverfahren in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur eine Renaissance. Das registrierte auch die Literaturwissenschaft. Allerdings wurde noch immer nicht allgemeingültig definiert, was unter Metafiktion genau zu verstehen ist. Denn der Begriff avancierte zum Modewort und wurde zum Synonym von Selbstreflexivität aller Art.
Auch visuelle Textphänomene erhalten dieses Prädikat, obwohl sich ihre Funktionsweise von (rein) sprachlichen Erzählverfahren unterscheidet. Metatextuelle Phänomene - wie sie in diesem Band vorgestellt werden - fallen buchstäblich ins Auge: Texte wie Raymond Federmans Double or Nothing (1971), Mark Z. Danielewskis House of Leaves (2000) oder Wolf Haas' Verteidigung der Missionarsstellung (2012), ,erzählen' durch ihr deviantes visuelles Erscheinungsbild.
Stefan Brückl definiert den Begriff Metafiktion für unsere Zeit und verortet ihn in der Literaturgeschichte.
- Stefan Brückl / Wilhelm Haefs / Max Wimmer: Narrative Experimente - experimentelle Narrative. Zur Einleitung
- Max Wimmer: Friction in Fiction. Autoreferenz, Metanarrativität und Metafiktionalität
- Nikolas Buck: "Würklich" künstlich? Zum Realismus-Problem in Wolf Haas' metafiktionalen Romanen "Das Wetter vor 15 Jahren" und "Verteidigung der Missionarsstellung"
- Paul Schäufele: Haarscharf daneben: Poetik des Unwohlseins. Zu Clemens J. Setz' "Indigo"
- Sven Hanuschek: Labyrinthische Übergangs=Gefühle. "Zettel's Traum" zwischen Metafiktion, Metalepse, Literaturtheorie
- Claus-Michael Ort: Zimzum und Erzählen. Selbstreflexives Schreiben in "Schattenfroh. Ein Requiem" (2018) von Michael Lentz
- Nora Haller: Erzählen des Jenseits - Jenseits des Erzählens. Postmortale Narrationen und Selbstreferenzialität
- Stefan Brückl: nicht Mehr obErflächlich beTrAchtet. Metatextualität - ein visuelles Erzählverfahren
- Sascha Pöhlmann: Multimodalität als Grenzgang des Narrativen im Romanwerk Mark Z. Danielewskis
- Monika Schmitz-Emans: Das Buch als Inszenierungsraum. Typografie und Metafiktion bei Raymond Federman
- Natalia Igl: Multisensorische Lektüren. Zur Rezeption und Meta-Ästhetik multimodaler Gegenwartsromane
- Cornelia Ortlieb: Das Buch als (post-)digitale Wundertüte. Jeffrey Jacob Abrams' und Doug Dorsts "S. Das Schiff des Theseus"
- Gustav Frank: Metaisierung und Interpiktoralität. Peter Weiss' Komposit "Der Schatten des Körpers des Kutschers" (1960)
- Beiträgerinnen und Beiträger
- Personenregister