Thomas Eder, Leiter des Referats für Publikationen und Grafik im Bundeskanzleramt der Republik Österreich, lehrt am Institut für Germanistik der Universität Wien. Forschungsschwerpunkte: Kognitive Literaturwissenschaft, Literaturtheorie sowie Kunst und Literatur der (Neo-)Avantgarden. Zahlreiche Publikationen u. a. zuletzt: "Selbstbeobachtung. Oswald Wieners Denkpsychologie" (Hg. mit Thomas Raab, 2015), "Konrad Bayer: Texte, Bilder, Sounds" (Hg. mit Klaus Kastberger, 2015).
Paul Pechmann (*1964 in der Südsteiermark) ist nach einem Studium der Germanistik und Klassischen Philologie an der Universität Graz programmverantwortlicher Lektor im Ritter Verlag, Dozent bei uniT-Graz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Universität Wien (Projekt "The Transnational Beat Generation in Austria") sowie Literaturkritiker für die Zeitschrift "Falter". Publikationen u.a. zu Elfriede Jelinek, Wolfgang Bauer, Werner Schwab, Michael Scharang und Gert Jonke; Herausgeber des Bandes "radiophone poesie" im Rahmen der Gerhard Rühm-Werkausgabe.
- Vorwort
- Bernhard Fetz, "jetzt". Zu einem Zentralbegriff im künstlerischen Universum Gerhard Rühms
- Andreas Hapkemeyer, Gerhard Rühm: Schreibmaschinenideogramme
- Monika Schmitz-Emans, Gerhard Rühms Buchschauspiele: rhythmus r, MANN und FRAU, Comic
- Thomas Eder, Wie Gerhard Rühms rhythmus r seine Wunder vollbringt
- Roland Innerhofer, Zwischen "Schallereignis" und semantischer Konfiguration, Gerhard Rühms radiophone Poesie
- Friedrich W. Block, Witz und Witze. Zum Zusammenhang von Poiesis und Komik
in der Sprachkunst Gerhard Rühms
- Tyrus Miller, Logonautik. Sprache, Raum und Utopie in Gerhard Rühms textall: ein utopischer roman
Hans-Edwin Friedrich
»den grossen roman halte ich für anachronistisch«
Zur Konzeption von Gerhard Rühms textall:
ein utopischer roman (1993) 129
Herbert J. Wimmer
LOOPEN und SWITCHEN im offenen SPRACH-KONTINUUM
einige bemerkungen zu textall: ein utopischer roman 140
- Paul Pechmann, Verschiedene Wörter treten auf. Anmerkungen zu Gerhard Rühms reisefieber theatralische ereignisse in fünf teilen
- Florian Neuner, "ein stück realisierte theorie". Überlegungen zum Konzeptualismus in der Literatur
- Ronald Pohl, "vom kiefer in den kot". Notationen und die mimetischen Auswirkungen einer »Neuinstrumentierung« von Welt
- Roman Grabner, Totalansicht / Momentaufnahme. Zu einigen literarischen Aspekten von Gerhard Rühms visueller Kunst
- Peter Rosei, Zu Gerhard Rühm, anhand seines Staub-Lamentos
- Arnhilt Inguglia-Höfle und Sanna Schulte, Das Archiv des Archivars. Ein Streifzug durch den Vorlass Gerhard Rühms am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
- Kurt Neumann, Stimmen zur Diskussion Politik und die Literatur Gerhard Rühms
- Gerhard Rühm, Gedichte
- Beiträgerinnen und Beiträger
Gerhard Rühm (*1930) zählt zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts - als Schriftsteller, Musiker und bildender Künstler, er ist Mitbegründer der Wiener Gruppe (zusammen mit Friedrich Achleitner, H. C. Artmann, Konrad Bayer und Oswald Wiener).
Rühm hat sich auf avancierte Weise mit den lautlichen und visuellen Dimensionen sprachlicher Gestaltung auseinandergesetzt und neue Formen und Konzepte für das Theater (z. B. »rund oder oval«, 1954), das Hörspiel (z. B. »ophelia und die wörter«, 1969) und die Prosa (z. B. »die frösche«, 1958) entwickelt. Der Band untersucht die spezifische Medialität einzelner Arbeiten (»Mann und Frau« als »Buchtheater«, des »totalen Buchs« »rhythmus r« oder des Romans »textall«) sowie die Genres radiophone Poesie und Schreibmaschinentexte.
Gattungsübergreifende Analysen zur Temporalität, zu Spielarten der Komik, zur Kategorie des »Politischen« sowie zum Verhältnis zwischen Dichtungstheorie und poetischer Praxis verweisen auf ästhetische Leitlinien innerhalb des sieben Jahrzehnte umspannenden Schaffens und führen ins Zentrum von Rühms exzeptioneller Poetologie. Ein Streifzug durch das Vorlasskonvolut eröffnet Perspektiven für weiterführende philologische Unternehmungen.