Moderato - Andante - Allegretto - Andantino - Lento
Joachim Andersens "Operntranscriptionen für Flöte und Pianoforte op.45" sind typische Produktionen für die bürgerlichen Salons des 19. Jahrhunderts, stehen aber in einer durchaus seriösen Tradition, deren Ursprung weit zurückliegt und mit den berühmten Klavier-Transkriptionen Franz Liszts einen nicht zu übertreffenden Höhepunkt erlebten. "Potpourris", wie man die hier vorgestellte Musizierform auch nennen kann, boten den bürgerlichen Kreisen jener Zeit oft die einzige Möglichkeit, wichtige oder populäre Hervorbringungen prominenter "Tondichter" selbstmusizierend kennenzulernen und zu diskutieren. (Vgl. dazu auch des Grafen Gallenberg "Kleine Ballettmusik für zwei Flöten", ZM 2625, die in diesem Verlag erschienen ist.) Carl Joachim Andersen (1847-1909) war einer der bedeutendsten, international angesehenen Flötisten seiner Zeit, der in späteren Jahren auch als Dirigent hervortrat. Seine zahlreichen Vortrags- und Lehrwerke für Flöte erheben sich beträchtlich über das Niveau der zu jener Zeit verbreiteten Massenproduktion an Virtuosen- und Salonmusik und weisen ihn als einen Komponisten von Geschmack, formaler Gestaltungskraft und harmonischer Meisterschaft aus.
Schwierigkeitsgrad: 3