Das Ziel der Studie ist eine Neulektüre von Haroldo de Campos' polyphonem Weltgedicht Galáxias (1984), das bisher vor allem im Kontext der konkreten Poesie und des lateinamerikanischen Neobarock besprochen wurde. Jasmin Wrobel zeigt, dass das Werk vielmehr als poetisches Zeitzeugnis des Jahrhunderts der Katastrophen zu lesen ist: die Referenzen auf traumatische historische Ereignisse - insbesondere auf die Shoah und den europäischen Faschismus - verankern sich als
Jasmin Wrobel, Free University of Berlin, Germany.