Vorwort zur Taschenbuchausgabe
Vorbemerkungen zur Transkription und Zitierweise
Einleitung
1
Herbst 1996
Der Staat zertritt den aufkeimenden Widerstand
2
Reform der Religion
Die schiitische Geistlichkeit beginnt umzudenken
3
Der Zweite Chordâd
Sejjed Mohammad Chatami wird zum Präsidenten gewählt
4
Ajatollah Fußball
Die Gesellschaft geht der Politik voran
5
Die unüblichen Verdächtigen
Die Verbrechen des iranischen Geheimdienstes kommen zur Sprache
6
Das große iranische Staatstheater
Die Islamische Republik feiert ihr zwanzigjähriges Bestehen
7
Die Kinder entlassen ihre Revolution
Irans Studenten proben den Aufstand
8
Die Angst der Wähler
24 Generäle schreiben einen Brief an Präsident Chatami
9
Die offene Gesellschaft ...
Das Unsagbare wird sagbar
10
Der verleugnete Lehrer
Gott ist mit den Geduldigen: Ein Besuch bei den Montazeris in Ghom
11
... und ihre Feinde
Die Revolution richtet sich selbst
12
Der Tod des Dichters
Huschang Golschiri stirbt, als er nicht mehr um sein Leben fürchten muß
Epilog
Der Fluß der Leben spendet
Isfahan, Ende Oktober 2004
Nachweise der Zitate
Literaturhinweise
Zeittafeln
Personenregister
Navid Kermani lebt als freier Schriftsteller in Köln. Für seine Romane und Essays erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Kleist-Preis, den Hannah-Arendt-Preis und den Joseph-Breitbach-Preis.
Iran hat 1979 als erstes Land der islamischen Welt das Experiment des Islamismus unternommen. Heute trägt das Land, in mancher Hinsicht stellvertretend für viele Länder des Nahen und Mittleren Ostens, das für lange Zeit vielleicht letzte große Gefecht aus, um den Irrtum des 20.Jahrhunderts zu korrigieren: den Glauben an das Heil, das aus der politischen Heilslehre erwächst. - Navid Kermani beschreibt höchst anschaulich den dramatischen Umbruch in der iranischen Gesellschaft seit den 1990er Jahren. Künstler, Intellektuelle und auch reformwillige Geistliche tragen zur Formierung einer kritischen Öffentlichkeit und zum fundamentalen Wandel religiöser und moralischer Vorstellungen bei. Kermani stellt die Kontrahenten und Fraktionen vor, die die politische Bühne beherrschen, und erklärt gleichzeitig, warum die Hoffnung auf grundlegende Veränderungen sich weniger auf einzelne Reformpolitiker, als auf die gesamtgesellschaftliche Entwicklung richten sollte. Eindringlich beschreibt er aber auch, mit welcher Brutalität sich die beharrenden Kräfte gegen den Wandel wehren und wie sie die Anwendung von Gewalt religiös rechtfertigen.