Carlos Haas war von 2013 bis 2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und ist seit April 2020 Akademischer Rat a. Z. am Historischen Seminar der LMU München.
Lars Lehmann ist Wissenschaftlicher Koordinator des Schelling-Forums der Bayerischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Würzburg.
Brigitte Reinwald ist Professorin für die Geschichte Afrikas am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover.
David Simo ist emeritierter Professor für German Studies an der Université de Yaoundé 1 in Kamerun. Er ist Reimar-Lüst-Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Fritz Thyssen Stiftung.
Das Auswärtige Amt und die Kolonien.
Geschichte - Erinnerung - Erbe
Carlos Alberto Haas, Lars Lehmann, Brigitte Reinwald, David Simo
I. Die direkte Kolonialherrschaft
Den 'Platz an der Sonne' verwalten. Die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts und das Reichskolonialamt
Martin Kröger
'Schutz', 'Protektorat', 'Kolonie'. Das Auswärtige Amt und die Entwicklung des deutschen Kolonialrechts
Jakob Zollmann
Das Auswärtige Amt und die Frage der Verantwortung für die koloniale Gewalt in Deutsch-Ostafrika (1884-1907)
Tanja Bührer
Missing Link. Die Kolonialabteilung und die Kriege in Deutsch-Südwestafrika (1904-1909)
Matthias Häussler
Auswirkungen der deutschen Kolonialherrschaft in Togo, 1884-1914: Vom preußischen Drill zu einer gesellschaftlichen Erziehungsform
Kokou Azamede
Ausführende des imperialen Expansionswillens. Die Rolle des Auswärtigen Amts bei der Besetzung von Tsingtau
Yixu Lü
Vermitteln, verweigern und 'mehr von der Welt sehen': Samoaner in der Kolonialverwaltung Deutsch-Samoas
Holger Droessler
Die europäische Aushandlung des kolonialen Dispositivs und Versuche der Afrikanerinnen und Afrikaner, damit umzugehen
David Simo
II. Kolonialismus ohne Kolonien
Zwischen Kolonialrevisionismus und Mandatspolitik. Das Auswärtige Amt und die koloniale Frage in der Weimarer Republik
Gabriele Metzler
Kolonialpolitik und Kolonialismus im Nationalsozialismus
Johannes Hürter
Das Auswärtige Amt im Spannungsfeld zwischen kolonialen Kontinuitäten und europäischen Transformationsprozessen in den 1950er Jahren
Stefan Seefelder
Die Politik der Enthaltung. Die Bundesrepublik Deutschland im Dekolonisationsprozess Ost-Timors von 1974 /75 bis 1982
Pai-Li Liu
' ... größte Zurückhaltung geboten' - Das Auswärtige Amt in den Restitutionsdebatten der 1970er und 1980er Jahre
Lars Lehmann
Forscher, Diplomaten und 'nichtintegrierte Indianer': Stelen aus Guatemala im Berliner Humboldt Forum
Carlos Alberto Haas
Koloniale Hinterlassenschaften aus dem Ersten Weltkrieg von General Paul Emil von Lettow-Vorbeck im
National Museum and House of Culture in Dar es Salaam
Flower Manase Msuya
Kolonialdenkmäler und -relikte: Ein belastendes Erbe des deutschen Kolonialismus
Adjaï Paulin Oloukpona-Yinnon
Das Auswärtige Amt und die Kolonien in der
longue durée des 19. und 20. Jahrhunderts
Brigitte Reinwald
Anhang
Anmerkungen
Abkürzungsverzeichnis
Autorinnen und Autoren
Bildnachweis
Ortsregister
Personenregister
Forscher, Diplomaten und 'nichtintegrierte Indianer': Stelen aus Guatemala im Berliner Humboldt Forum
Carlos Alberto Haas
Koloniale Hinterlassenschaften aus dem Ersten Weltkrieg von General Paul Emil von Lettow-Vorbeck im National Museum and House of Culture in Dar es Salaam
Flower Manase Msuya
Kolonialdenkmäler und -relikte: Ein belastendes Erbe des deutschen Kolonialismus
Adjaï Paulin Oloukpona-Yinnon
Das Auswärtige Amt und die Kolonien in der longue durée des 19. und 20. Jahrhunderts
Brigitte Reinwald
Anhang
Anmerkungen
Abkürzungsverzeichnis
Autorinnen und Autoren
Bildnachweis
Ortsregister
Personenregister
NEUE PERSPEKTIVEN AUF DIE DEUTSCHE KOLONIALGESCHICHTE
Mit ihrer Studie zur NS-Geschichte des Auswärtige Amtes haben Eckart Conze, Norbert Frei und andere große Aufmerksamkeit erzielt. Der vorliegende Band widmet sich nun dem Amt als einem zentralen Akteur im deutschen Kolonialismus und reagiert damit auf die neue Dringlichkeit, die der Beschäftigung mit Deutschlands kolonialer Vergangenheit heute zukommt - aus Gründen der historischen Gerechtigkeit, aber auch angesichts einer veränderten Weltlage.
Kaum eine heute noch bestehende Institution war für die deutsche Kolonialgeschichte bis 1918/19 so wichtig wie das Auswärtige Amt. Und auch heute ist es entscheidend daran beteiligt, nach einem angemessenen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit zu suchen. Vor diesem Hintergrund analysiert dieser Band die Rolle des Auswärtigen Amtes in der deutschen Kolonialgeschichte und ordnet sie in die weiter gefassten sozialen, kulturellen und politischen Kontexte ein. Dabei greift er weit in das 20. Jahrhundert aus und behandelt auch die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus sowie die ersten Jahrzehnte nach 1945. Die Autorinnen und Autoren widmen sich nicht nur Deutschland, sondern nehmen auch die betroffenen Gesellschaften Afrikas, Asiens und Ozeaniens in den Blick. Auf diese Weise leisten sie einen wichtigen Beitrag zur kontrovers geführten Debatte über das koloniale Erbe in einer globalen Welt.