Auf modernen Märkten konkurrieren nicht mehr einzelne Unternehmen und ihre Endprodukte
miteinander, sondern es stehen ganze Wertschöpfungsketten im nationalen und internationalen
Wettbewerb gegenüber. Weitere Probleme, denen sich die Unternehmen gegenübersehen,
sind zudem ein sich ständig ändernder Käufermarkt und eine steigende Komplexität
von Produkten und Produktions- und Logistiknetzwerken, die auch als Supply Chains bezeichnet
werden. In der vorliegenden Arbeit wird das Thema der flexiblen Gestaltung von
Supply Chains für die kundenindividualisierten Produkte aus Sicht der Verzögerungsprinzipien
und des Entkopplungspunktes angegangen. Nach dem theoretischen Teil wird das
Rahmenkonzept der Supply Chain Flexibilisierung erarbeitet. Die Bestandteile dieses Rahmenkonzeptes
¿ Variantenvielfalt in der Produktion, flexible Lieferantenauswahl, virtuelle
Unternehmen und die Informationskoordination ¿ erweitern die konventionellen Sichten der
flexiblen Gestaltung von Supply Chains durch die Betrachtung von innovativen Organisationsformen
der Supply Chains. Weiterhin wurde die Möglichkeit der Postponement-
Entscheidungen nicht nur für Produkte in der Fertigung, sondern auch für die Produkte in der
Distribution bzw. Auslieferung untersucht. Die Analyse der Flexibilisierung von Supply
Chains wurde durch die begleitende Analyse der Strukturkomplexität und Stabilität erweitert,
damit die Effekte der Flexibilisierung aufgrund der evtl. zu komplexen Supply Chains durch
die Unsicherheit bzw. den Verlust der Steuerbarkeit nicht zunichte gemacht würden. Hiermit
wird auch ein Schritt in Richtung der Integration von Supply Chain Synthese- und Analyseproblemen
geleistet.