"Lieben und Opfer bringen! War ihr Schicksal vielleicht das Schicksal aller Frauen?"
Der erste feministische Roman Italiens in deutscher Neuübersetzung
Die unbeschwerte Kindheit von Sibilla Aleramo findet ein abruptes Ende, als sie sich mit siebzehn Jahren in einen Arbeiter aus der Glasfabrik ihres Vaters verliebt, ungeplant schwanger wird und heiraten muss.
Plötzlich Mutter und Ehefrau, sieht sie sich gefangen in den patriarchalen Strukturen der damaligen Zeit - so wie ihre eigene Mutter und alle Frauen, die sie kennt. Doch statt sich den Erwartungen an ihre neue Rolle zu fügen, strebt sie nach Freiheit, Selbstbestimmung und einem Leben voller Bildung und Literatur.
Sibilla Aleramo ist "eine Frau" - und doch fängt sie das Schicksal einer ganzen Generation von Frauen ein und beschreibt authentisch und mit außergewöhnlicher Intensität, wie sich ihre Protagonistin aus den Fesseln der Tradition befreit und ihre eigene Identität findet.
Eine Frau ist nicht nur das eindringliche Porträt der italienischen Gesellschaft um die Jahrhundertwende, sondern auch ein Manifest für Gleichberechtigung in jedem Sinne - und inspiriert so noch heute, über die Grenzen der eigenen Lebensumstände hinaus zu denken.
"Die erste feministische Autorin Italiens!" La Repubblica
Sibilla Aleramo, geboren 1876, gilt als eine der Wegbereiterinnen des Feminismus in Italien. Aufgewachsen in Mailand und Civitanova Marche arbeitet sie zunächst in der Glasfabrik ihres Vaters, bevor sie mit siebzehn Jahren einen Angestellten der Fabrik heiratet und Mutter eines Sohnes wird. Sie baut sich eine Existenz als Journalistin auf und wird zu einer der führenden Stimmen für Gleichberechtigung und soziale Fragen im Italien der Jahrhundertwende. Als sie 1906 Eine Frau veröffentlicht, wird der Roman sofort in mehrere Sprachen übersetzt und erregt in ganz Europa großes Aufsehen. Maxim Gorki, Stefan Zweig, James Joyce und Auguste Rodin wollen diese außergewöhnliche Frau kennenlernen, der es mit ihrer ersten Veröffentlichung gelungen ist, wahre Schockwellen durch die internationale Literaturszene zu schicken. Nach dem Erscheinen ihres Skandalromans schreibt Aleramo jahrelang keine Prosa mehr. Sie konzentriert sich auf ihre Arbeit als Journalistin für soziale Zwecke, begeistert sich für den Kommunismus und schreibt Lyrik. Ihr Gedichtband Selva d'Amore wird 1848 mit dem Premio Viareggio ausgezeichnet. Sibilla Aleramo stirbt 1960 in Rom.